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Erinnerungen 
1988 – heute

 

Was ist das erste Kunstwerk, an das wir uns erinnern können? Für Danny Frede ist dies ein Gemälde, das er im Alter von sechs Jahren in seiner Grundschule im thüringischen Sondershausen betrachtete. Eine weit verbreitete Ikone des sozialistischen Realismus, die ihm weniger durch das Motiv, als vielmehr durch die straffen Formen und expressiven Farben im Gedächtnis blieb.

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DIGITALE AURA

 

Walter Benjamins Gedanken zur Aura des Kunstwerks werden oft bemüht, um das Verhältnis von Original und Reproduktion, von Vergänglichkeit und Bestand in Bezug zu setzen. In seinem neuen Zyklus setzt Danny Frede sich mit der Rückführung eines digitalen Kunstwerkes in den Zustand der Nicht-Reproduzierbarkeit auseinander.

 

In Zeiten des Hypes gewissermaßen ein "ANTI-NFT"

Die Würde des Menschen

ist unantastbar.

 

Am 15.06.2019 schreibt Danny Frede „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ auf insgesamt 80 Quadratmetern in maschinenlesbarer Sprache. 320 Nullen und Einsen als Binärcode – mit Farbe gelöst in Wasser aus dem Mittelmeer.

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ROBOTONISMUS 1 von 3

Am Ende blicken wir auf eigenständige, nicht reproduzierbare Arbeiten, die über ihre ästhetische Qualität hinaus einen Beitrag zum aktuellen Diskurs rundum „artificial intelligence“ liefern. Denn der gesellschaftliche Wert eines automatischen Staubsaugers liegt irgendwo zwischen selbstfahrendem Auto und Sandwichtoaster, zwischen Erleichterung des Alltags und weiterem überflüssigen Haushaltsgerät.

Awards & Fellowships

ein Kunstraum

KEINE GALERIE ist ein temporärer Kunstraum, in dem Danny Frede seit Mitte 2019 Künstlerinnen und Künstler zu Ausstellungen einlädt. KEINE GALERIE verkauft selbst keine Kunst, sondern ist lediglich Raum für Projekte, Ideen und den Austausch untereinander.

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eine Fotoserie

Die Fotoserie arrangiert die Körper junger Männer und die toter Tiere zwischen irritierendem Ekel und ästhetischer Faszination. Geschlachtet, gehäutet und gerupft sind beide im digitalen Bildersturm gleichsam zur Supermarktware geworden. Die Aufnahmen zitieren Motive der Renaissance-Malerei und brechen gleichzeitig mit dem zeitgenössischen Tabu der Sichtbarkeit des Todes.

Junger Mann mit Hut - Klein Vorschau Dan

eine Fotografie

Seit im Spätsommer ein Pegida-naher LKA-Mitarbeiter mit einem schwarz-rot-goldenen Sonnenhut gegen die mediale Berichterstattung protestierte, ist ein einzelnes Kleidungsstück zu einem Sinnbild für die nationalistischen Tendenzen breiter Bevölkerungsschichten geworden. Danny Frede bricht mit dieser Ikonografie, indem er den Hut auf einem nackten jungen Mann fotografiert. 

 

In Differenz  zwischen Werbung und Kunst, zwischen Rechner und Leinwand sind seine gemalten Arbeiten untrennbar mit seinem umfassenden Verständnis digitaler Bildbearbeitung verbunden. Unnachgiebige Raster aus seriellen Rechtecken, die gewissermaßen als herausgespachtelte Pixel, mit Farbe gefüllt, ihre Hochglanzoberflächlichkeit verlassen, tastbar werden und organisch zu wachsen scheinen. So erinnert die Strenge des Bildaufbaus an die Konstruktivisten der klassischen Moderne, Farbauftrag und -verlauf an amerikanisches Actionpainting oder die goldenen Bildhintergründe an die Entrückung der Motive in der byzantinischen Überlieferung.

256 unperfekte Farbverläufe

Mit seinen imperfekten Farbverläufen kehrt Danny Frede zurück in das Spannungsfeld zwischen digitaler Illusion und künstlerischem Handwerk. Nicht die einzelnen, mit dem Pinsel vergrößerten Pixel eines Bildes sind diesmal Gegenstand seiner Untersuchung, sondern die Grenzen der Wahrnehmung zwischen den einzelnen Bestandteilen einer virtuellen Abbildung. In insgesamt 256 handgefertigten Farbverläufen auf Papier, lotet er die gleichlautende Anzahl der Helligkeitsabstufungen eines durchschnittlichen Bildes einer Digitalkamera aus - zwischen größtmöglichen Kontrast und nicht mehr wahrnehmbaren Übergang.

eine fotografische Intervention

Der Besuch eines Erinnerungsortes ist ein flüchtiger Moment. Im Regelfall besucht man eine Gedenkstätte einmal und dann nie wieder. Eine fotografische Intervention soll dem Aufenthalt vor Ort den beliebigen Sightseeing-Charakter nehmen und dauerhafte Spuren hinterlassen.
Die Besucher/innen  lassen eine schlichte Porträtaufnahme von sich machen. Diese Fotografien nehmen sie mit in die Ausstellung und hinterlassen sie dort an frei wählbaren Stellen. Im Laufe des Tages sammeln sich die Bilder, verteilen sich durch die Gedenkstätte und lassen Muster der Bedeutung erkennen.

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